Beitragsbemessungsgrenze 2022: Wie hoch ist sie?
Wie hoch ist die Beitragsbemessungsgrenze 2022, was ist eine Beitragsbemessungsgrenze, brutto oder netto, Praxisbeispiele berechnen.
Das Wichtigste:
- Die Beitragsbemessungsgrenze bestimmt die maximal zu leistenden Beiträge zur Sozialversicherung.
- Berechnung: Die Beiträge werden bis zum Grenzwert berechnet, darüber hinaus ist das Brutto beitragsfrei.
- Bei mehreren Jobs und Einmalzahlungen wird die Bemessungsgrenze anteilig berechnet.
- Bundesministerium für Arbeit und Soziales veröffentlicht jährlich im Oktober neue Grenzwerte.
Wie hoch ist die Beitragsbemessungsgrenze 2022?
Beitragsbemessungsgrenzen 2022 | West | Ost | |
---|---|---|---|
Kranken- und Pflegeversicherung | jährlich | 58.050 € | 58.050 € |
monatlich | 4.837,5 € | 4.837,5 € | |
Rentenversicherung (allgemein) | jährlich | 84.600 € | 81.000 € |
monatlich | 7.050 € | 6.750 € | |
Rentenversicherung knappschaftlich | jährlich | 103.800 € | 100.200 € |
monatlich | 8.650 € | 8.350 € | |
Arbeitslosenversicherung | jährlich | 84.600 € | 81.000,00 € |
monatlich | 7.050 € | 6.750 € |
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine Beitragsbemessungsgrenze?
Beitragsbemessungsgrenze ist eine Einkommensgrenze für die Berechnung der Beiträge zur Sozialversicherung: Also der Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung, Rentenversicherung, Pflegeversicherung und Arbeitslosenversicherung. Das Einkommen eines Arbeitsnehmers ist bis zum festgelegten Höchstbetrag beitragspflichtig, alles darüber beitragsfrei.
Beitragsbemessungsgrenze brutto oder netto?
Berücksichtigt wird das Bruttoeinkommen mit allen Einmalzahlungen, wie z. B. Urlaubs- oder Weihnachtsgeld. Wenn Sie mehrere Jobs ausüben und bei Einmalzahlungen, wird mit einer anteiligen Bemessungsgrenze gerechnet.
Die Anbieter der privaten Krankenversicherung sind verpflichtet einen brancheneinheitlichen Basistarif anzubieten, der die gleichen Kosten und Leistungen wie in der gesetzlichen Krankenversicherung hat. Im Basistarif ist die Aufnahme von Neukunden und ohne vorherige Gesundheitsprüfung für die PKV-Anbieter verpflichtend.
Der maximale Beitrag zum Basistarif der privaten Krankenversicherung (706,28 € monatlich) und der Höchstzuschuss des Arbeitsgebers zur PKV wird auf der Grundlage der Beitragsbemessungsgrenze ermittelt. Der Arbeitgeber zahlt auch bei der privaten Krankenversicherung die Hälfte des gesetzlichen KV-Beitrags, allerdings begrenzt bis zur Beitragsbemessungsgrenze. Den Rest der Prämie muss der Arbeitnehmer von seinem Bruttolohn abführen.
- Maximaler Zuschuß des Arbeitgebers zur PKV: beträgt höchstens 384,58 € (7,3 % der Bemessungsgrenze plus 0,65% für den halben Zusatzbeitrag).
Ist das Bruttoeinkommen eines Arbeitnehmers höher als die Beitragsbemessungsgrenze, werden die Beiträge für die Rentenversicherung gedeckelt, d.h. die steigen nicht mehr weiter, sondern bleiben konstant. Praktisch berechnet man die Rentenversicherung und Arbeitslosenversicherungsbeiträge bis zu der Beitragsbemesungsgrenze. Ab der BBG bleiben die Sozialversicherungsbeiträge gleich hoch.
Die Arbeitnehmer zahlen in der knappschaftlichen Rentenversicherung den gleichen Beitragssatz wie in der gesetzlichen Rentenversicherung (9,3% in 2021), der Arbeitgeber übernimmt den Restanteil (15,4% in 2021).
Beitragsbemessungsgrenze 2022 und 2021 im Vergleich
Beitragsbemessungsgrenze der Krankenversicherung
Die Beitragsbemessungsgrenze für die Pflege-, und Krankenversicherung bleibt in allen Bundesländern bei 4.837,50 monatlich für das Jahr 2022. Ohne eine Beitragsbemessungsgrenze müsste ein Arbeitnehmer mit einem Bruttoeinkommen von 6.000 Euro rund 465 Euro an die Krankenversicherung abführen (Krankenversicherung Beitragssatz: 14,6 Prozent, Zusatzbeitrag 0,9%).
Beitragsbemessungsgrenze der Rentenversicherung
Die Beitragsbemessungsgrenze für die Arbeitslosen- und Rentenversicherung West wurden um 50 Euro auf 7.050 € im Monat gesenkt. Im Osten um 50 Euro auf 6.700 € erhöht. Der Rentenversicherung Beitragssatz beträgt 18,6 Prozent.
Entwicklung der Beitragsbemessungsgrenze in den letzten Jahren
BBG | Krankenversicherung | Rentenversicherung | Knappschaftliche RV | ||
---|---|---|---|---|---|
monatlich | West und Ost | West | Ost | West | Ost |
2017 | 4.350 € | 6.350 € | 5.700 € | 7.850 € | 7.000 € |
2018 | 4.425 € | 6.500 € | 5.800 € | 8.000 € | 7.150 € |
2019 | 4.537,50 € | 6.700 € | 6.150 € | 8.200 € | 7.600 € |
2020 | 4687.50 € | 6.900 € | 6.450 € | 8.450 € | 7.900 € |
2021 | 4.837,50 € | 7.100 € | 6.700 € | 8.700 € | 8.250 € |
2022 | 4.837,50 € | 7.050 € | 6.750 € | 8.650 € | 8.350 € |
FAQ: Häufig gestellte Fragen
Abgrenzung zur Versicherungspflichtgrenze
Verwechseln Sie nicht die Beitragsbemessungsgrenze mit der Versicherungspflichtgrenze.
- Die Versicherungspflichtgrenze definiert ein Mindesteinkommen, für den Einstieg in die private Krankenversicherung.
- Die Beitragsbemessungrenze bestimmt, bis zu welchem Betrag das Einkommen eines gesetzlich Versicherten für Beiträge der gesetzlichen Sozialversicherung herangezogen wird.
Praxisbeispiele: Beitragsbemessungsgrenze berechnen
An folgenden Beispielen können Sie erfahren, wie die Beiträge zur Kranken- und Rentenversicherung in der Praxis berechnet werden.
Lesen Sie, wie eine anteilige Bemessungsgrenze ermittelt wird und wie die Bemessungsgrenzen bei Mehrfachbeschäftigten zu berücksichtigen sind.
Über den Autor
Dieser Artikel ist erfasst und zuletzt geändert von Vera Kopecky.
Quellen und Einzelnachweise
- BMA: Verordnung über maßgebende Rechengrößen der Sozialversicherung für 2022
- Aktuelle Sozialversicherungsbeiträge: Rechengrößen, Beitragssätze, Grenzwerte
- Statista: Entwicklung der Beitragsbemessungsgrenze für die gesetzliche Krankenversicherung 1998 -2019
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