Steuerrückzahlung Ratgeber | Steuererstattung berechnen

Lesen Sie Alle Fakten rund um die Steuerrückzahlung, wie Sie ihre Steuererstattung berechnen können und mit welchen Belegen Sie richtig Steuern sparen können.

Das Wichtigste:

  • Zu viel Lohnsteuer angezahlt: Meistens kassiert der Staat mehr, als ihm zusteht.
  • Steuer zurückholen: Mit der Abgabe einer Steuerklärung können Sie ihr Geld zurückholen.
  • Kosten absetzen: Werbungskosten, Sonderausgaben und außergewöhnliche Belastungen.
  • Ihre endgültige Steuerschuld wird ermittelt und mit der angezahlten Lohnsteuer verrechnet.
  • Im Durchschnitt: Rund 900 Euro bekommen Arbeitnehmer im Schnitt zurückerstattet.

Wichtig:

  1. Steuererklärung müssen Sie einreichen, um eine Steuererstattung bekommen zu können.
  2. Frist: Die Steuererklärung sollten Sie bis zum 31.7. des Folgejahres abgeben.
  3. Mit der Lohnsteuerermäßigung können Sie schon während des Jahres mehr Netto bekommen.
  4. Bis zu 4 Jahre rückwirkend können Sie eine freiwillige Steuererklärung abgeben.

 

Steuererstattung was bedeutet das?

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Ihre Steuererstattung, bzw. Steuernachzahlung, resultiert aus der Differenz der vorausgezahlten Lohnsteuer beim Arbeitnehmer oder Einkommensteuer bei Selbständigen und der endgültigen Steuerschuld. Die tatsächliche Steuerschuld ermittelt das Finanzamt nach der Abgabe der Steuererklärung anhand Ihrer tatsächlichen Einkünfte. Das sind beim Arbeitnehmer sein Bruttolohn, bei einem Unternehmer Einkünfte aus einer selbstständigen Tätigkeit, beim Vermieter Einkünfte aus Vermietung seiner Immobilie oder aus Kapitalvermögen.

Mit der Lohnsteuer bezahlt jeder Arbeitnehmer eine Anzahlung auf die die Einkommenssteuer. Im Rahmen der Lohnsteuererklärung die endgültige Steuerschuld ermittelt und mit der angezahlten Lohnsteuer verrechnet. Die einzige Möglichkeit die Lohnsteuer zu senken, ist die Eintragung von Lohnsteuerfreibetrag in der Lohnsteuerkarte / ELStAM Daten.

 

Steuerrückzahlung wie geht das?

Jeder Dritte gibt in Deutschland keine Steuerklärung ab und verzichtet somit durchschnittlich auf 900 Euro Steuerrückzahlung. Viele davon glauben, dass ihr Einkommen zu gering sei und dass sich der Aufwand nicht lohnt. Schade um das verschenkte Geld!

Bis zum 31. Juli haben Sie Zeit Ihre Ausgaben vom Vorjahr in der Steuererklärung anzugeben. Wenn Sie den Termin nicht halten können, beantragen Sie beim Finanzamt eine Fristverlängerung. Nur mit der Abgabe einer Steuerklärung können Sie Steuern sparen und eine Steuerrückzahlung bekommen. In der Steuerklärung setzen Sie ihre beruflich bedingten Ausgaben oder Betriebsausgaben, Sonderausgaben, sowie außergewöhnliche Belastungen, von der Steuer ab.

Top Thema: Steuererklärung selber machen Anleitung – so geht es! ->

Wer bekommt Steuerrückzahlung?

Eine Steuerrückzahlung bekommen Sie, wenn Sie mehr Lohnsteuer angezahlt haben, als nötig  und dies in einer Steuerklärung zurückgefordert haben. Für Selbständige gilt das Gleiche mit der Einkommensteuervorauszahlung. Da der Staat mit der Lohnsteuer mehr kassiert als ihm zusteht, sollten Sie prüfen, ob sich die Abgabe der Steuerklärung für Sie lohnt.

Sie können im Voraus Ihre Steuererstattung berechnen, um zu wissen, ob sich die Abgabe der Steuererklärung für Sie lohnt.

Tipp: So können Sie als Arbeitnehmer ihr Geld zurückholen

Als Arbeitnehmer können Sie nur mit einem in der Lohnsteuerkarte eingetragenem Lohnsteuerfreibetrag und mit der Steuererklärung die zu viel entrichteten Steuern zurückholen.

 

Wer überweist Steuerrückzahlung?

Die Steuerrückzahlung bekommen Sie von Ihrem zuständigen Finanzamt überwiesen.

Wie lange dauert es, bis Sie ihren Bescheid bekommen?

Sie sollten mit einer durchschnittlichen Dauer von ca. 10 Wochen rechnen. Die Bearbeitung der Steuerklärung dauert ja nach „Schwierigkeit“ zwischen einem und drei Monaten, spätestens sechs Monate nach Abgabe muss jedoch der Steuerbescheid vorliegen. Bei eventuellen Nachfragen verlängert sich aber die Frist.

Wie lange nach Bescheid bekommen Sie ihre Steuererstattung?

Das Geld bekommen Sie fast gleichzeitig mit ihrem Bescheid zugeschickt.

Wie lange sollten Sie warten?

Ist ihr Bescheid nicht innerhalb von sechs Monaten da, können Sie einen Einspruch wegen Untätigkeit erheben. Nach einem Jahr dürfen Sie klagen. Erst nach 15 Monaten können Sie Zinsen wegen verspäteter Steuerrückzahlung einfordern.

Wie lange kann man rückwirkend Steuerrückzahlung beantragen?

Wenn Sie nicht zur Abgabe einer Steuererklärung verpflichtet sind, können Sie rückwirkend bis zu 4 Jahre nach Ablauf des betreffenden Steuerjahres freiwillige Steuererklärung abgeben. Für das Steuerjahr 2022 können Sie beispielsweise bis zum 31.12.2026 eine Steuererklärung (Antragsveranlagung) einreichen und die Steuererstattung einstreichen.

Was bekomme ich zurück?

Steuerrückzahlung Rechner

Mit diesem Steuerrückerstattung Rechner können Sie Ihre Steuererstattung durch steuerlich abgesetzte Ausgaben berechnen: Steuerrechner: Steuerrückzahlung und Einkommensteuer berechnen: Zum Einkommensteuerrechner ->

Tipp: Berechnen Sie ihre Steuererstattung / Nachzahlung rechtzeitig

Ersparen Sie sich eine Überraschung, wenn der Einkommensteuerbescheid ankommt und berechnen Sie Ihre Steuerschuld im Voraus! Dann können Sie rechtzeitig eventuelle Rücklagen bilden!

 

Wie kann man die eigene Steuererstattung berechnen?

Zuerst werden ihre Jahreseinnahmen um den Grundfreibetrag von 10.347 € (Stand 2022) reduziert. Von der Differenz werden ihre Werbungskosten abgezogen, wenn Sie die Werbungskostenpauschale von 1200 Euro übersteigen. Liegen ihre Werbungskosten darunter, wird lediglich die Pauschale angesetzt.

Im nächsten Schritt wird der Betrag um die Sonderausgaben reduziert. Fallen bei Ihnen keine Sonderabgaben an, wird der Sonderausgaben-Pauschbetrag von 36 Euro angewandt. Zuletzt werden ihre außergewöhnlichen Belastungen um eine sogenannte „zumutbare Belastung“ reduziert und von den Einnahmen abgezogen.

Tipp: Steuerklassenwahl

Mit der richtigen Wahl der Steuerklasse können Sie die Lohnsteuer senken und damit für höhere Nettoeinnahmen während des Jahres sorgen.

 

Was kann man absetzen?

Werbungskosten

Arbeitnehmer können beruflich bedingte Ausgaben absetzen. Es lohnt sich dafür die Quittungen zu sammeln, da wenn die Werbungskosten den Arbeitnehmerpauschbetrag von 1.200 EUR überschreiten, müssen sie belegt werden.

Die Werbungskosten umfassen Ausgaben für die Arbeitsmittel, ihre Fahrtkosten für die Fahrten zur Arbeitsstelle, das häusliche Arbeitszimmer, die doppelte Haushaltsführung, ihre Fortbildungskosten, Bewerbungsausgaben und Umzugskosten.

Sonderausgaben

Als Sonderausgaben kann man einige Kosten der privaten Lebensführung absetzen. Dazu zählen Vorsorgeaufwendungen, wie Versicherungsbeiträge, Altersvorsorge und Kranken- und Pflegeversicherung und darüber hinaus die sonstigen Sonderausgaben, wie Unterhaltsleistungen, Kirchensteuer, Ausbildungskosten, Kinderbetreuung und Spenden.

Außergewöhnliche Belastungen

Wird ein einzelner Arbeitnehmer durch seine Lebensumstände stärker belastet als die anderen, wird er steuerlich begünstigt. Im Rahmen der außergewöhnlichen Belastungen kann man etwa die Unterbringung von Angehörigen im Pflegeheim oder deren Unterhalt absetzen. Die Liste der möglichen absetzbaren Lebensumstände ist lang – hier die wichtigsten: Altersheim, Angehörige, Beerdigung, Behinderung, Berufsausbildung, Darlehen, Ehescheidung, Krankheitskosten, Pflegekosten, Unterhalt pflegebedürftiger Angehöriger.

Checkliste:  Mit diesen Belegen können Sie Steuern sparen

Es lohnt sich allemal die Belege einzusammeln, wenn sie höhere Ausgaben als 1200 EUR (siehe Werbungskosten) im Jahr haben. Nur so können Sie Steuer absetzen.

Werbungskosten:

  • Fahrtkosten für Fahrten zum Arbeitsplatz
  • Gewerkschaftsbeitrag
  • Bewerbungskosten
  • Reisekosten, die nicht vom Arbeitgeber erstattet wurden
  • Doppelte Haushaltsführung
  • Umzugskosten, die beruflich veranlasst wurden
  • Häusliches Arbeitszimmer
  • Arbeitsmittel (Fachliteratur, Arbeitskleidung, Werkzeuge, etc)
  • Weiterbildungskosten

Haushaltsnahe Dienstleistungen und Handwerker

  • Putzhilfe
  • Gartenarbeiten
  • Kinderbetreuung zu Hause
  • Haustier Betreuung zu Hause
  • Pflegedienstleistungen
  • Handwerkerrechnungen

Sonderausgaben

  • Basisbeitrag Krankenversicherung
  • Beiträge zur privaten Altersvorsorge.
  • Kosten der Kinderbetreuung
  • Versicherungen (Unfall, Rechtschutz, Haftpflicht, Kfz, Lebensversicherung)
  • Spenden

Außergewöhnliche Belastungen

  • Krankheitskosten
  • Pflege- und Pflegeheimkosten
  • Unterhaltskosten
  • Beerdigungskosten

Kapitalvermögen:

  • Kapitalertragssteuern, weil kein Freistellungsauftrag vorlag
  • Jahreszinsbescheinigungen
  • Belege über Aktienverkauf
  • Belege über Grundstücksverkauf

 


Weitere Artikel:


Über den Autor

Dieser Artikel ist erfasst und zuletzt geändert von Vera Kopecky.


 

Quellen und Einzelnachweise

  1. BMF: Was ändert sich 2022?
  2. BMF: Verpflichtung zur Abgabe einer Steuererklärung wegen des Bezugs von Kurzarbeitergeld während der Corona-Krise